Kirchenmaler 

Exponate und Gedanken


Farbe bekennen

Aus einem geschlossenen Farbkreis haben Maler- und Kirchenmaler*innen Farben ausgewählt. Jede Farbe wurde einem passenden Thema zugeordnet und in quadratischem Format (35 x 35 cm) umgesetzt. Durch Malerei werden in komprimierter Form Probleme und Zustände aufgezeigt, deren Lösungen sich im Auge des Betrachters bereits erschließen, ohne dass ein Satz gesagt ist.
Es geht nicht nur darum Themen und Brennpunkte aufzuzeigen, sondern Aktivität zu initiieren. Unsere Welt können wir alle nur gemeinsam erhalten.

Die Entscheidung

Auf das Thema bin ich durch Nachdenken gekommen, was im letzten Jahrhundert in der Welt passiert ist. Es soll zeigen, dass wir gemeinsam die richtigen Entscheidungen treffen müssen, um aus unseren vergangen Fehlern nun das Beste machen zu können. Der Klimawandel ist ein Problem, für das die Menschen stark verantwortlich sind. Jeder Mensch steht vor Entscheidungen, die jeder abwägen muss, ob es die richtigen Entscheidungen sind. Jeder Schritt oder jede Handlung kann entweder schwere oder positive Folgen haben. Oft weiß man es nicht vorher, meist sieht man es erst Jahre später.

Ich beabsichtige mit meinem Kunstwerk zum Nachdenken anzuregen. Meiner Auffassung nach bedingt eine getroffene Entscheidung immer eine Konsequenz, ganz egal wie diese ausfällt ist es unsere Pflicht, hinter dieser zu stehen.
Dargestellt wird eine große Uhr in einem dunklen Hintergrund , die zeigen möchte, dass die Zeit des Aufschiebens bald abgelaufen ist. In dieser Uhr sieht man eine lange Treppe, die von einigen Nationen bedeckt ist. Die Treppe führt dann zu zwei geschlossenen Türen, die uns die Möglichkeit geben unsere Verantwortung in die Hand zu nehmen und uns bewusst zu entscheiden.

Tobias Perlak (18) 

Augestempelt

Vorurteile - jeder von uns hat sie. Wenn du gut in der Schule bist, bist du ein Streber. Kommst du aus Bayern, läufst du nur in Tracht herum und trinkst Bier wie Wasser… die Liste ist unendlich. Ich habe mir überlegt, was wäre, wenn wir komplett ohne Vorbehalte fremden Menschen gegenübertreten würden. Wäre man nicht viel offener? Würde man nicht viel besser ins Gespräch kommen?

In meinem Bild sieht man drei abgestempelte Personen auf farbigem Grund. Der bunte Hintergrund soll hierbei für die vielen verschiedenen Aspekte der einzelnen Personen stehen, wie zum Beispiel Herkunft, Kultur und Alter. Der schwarze Hintergrund versucht die Gesichter und den bunten Hintergrund einzuengen, was dafür stehen soll, dass versucht wird, die drei verschiedenen Menschen in eine Schublade zu stecken.
Der schwarze Stempel auf den Gesichtern der Personen steht für die Vorurteile und nimmt den Personen das Gesicht. Diese Darstellungsweise steht dafür, dass Vorurteile Menschen, ohne dass sie sich rechtfertigen oder erklären können, in Kategorien einordnen und ihnen eine allgemeine Meinung „aufstempeln“.
Mein Bild soll den Betrachter zum Nachdenken anregen. Er soll überdenken, wie vorbelastet er mit Vorurteilen ist und ob er vielleicht sein Denken in dieser Richtung ändern will.

Hannes Wagner (17) 

Armut und soziale Ausgrenzung in Europa

Circa ein Viertel aller EU-Bürger sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Deshalb stelle ich in dem Bild ein Euro dar, dem ein Viertel fehlt. So soll die Armut und soziale Ausgrenzung darstellt werden.

Als Ursachen werden genannt:

• Mangel an Geld, um Konsumstil der Mittelschichten praktizieren zu können
• Eine Polarisierung des Arbeitsmarktes, der gering Qualifizierten keine Möglichkeiten mehr bietet und der Arbeitnehmer nach ethnischer Herkunft, Alter und Geschlecht bewertet
• Selektierende Bildungsinstitutionen
• Die Reduzierung sozialstaatlicher Absicherung
• Zunehmende räumliche Trennung von Armen und Reichen in den Städten

Mein Thema und Ziel ist die Verhinderung einer dauerhaften und sich verstärkenden sozialen Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen aus dem Arbeitsmarkt und der Gesellschaft.

Stefan Schwaiger (16) 

Das Auge

Das Auge als Motiv, als Sinnbild des Lichts, als Spiegel der Seele interessiert mich seit Jahren durch meine Portraitmalerei.
Augen ermöglichen uns Zusammenhänge zu erkennen, über unsere Vorurteile und Feindbilder nachzudenken, diese abzubauen und Handlungsperspektiven zu entwickeln. Die globale Zukunftssicherung ist eine Überlebensfrage der Menschheit. Für mich persönlich ist die Frage: Reicht es aus, wenn jeder für sich selbst Verantwortung übernimmt? Nein, bestimmt nicht, aber damit fängt die Sache an. Die Augen offen zu halten und unseren Weg richtig zu erkennen und das kollektive „Wegschauen“ hinter uns zu lassen, ist der nächste Schritt.

Auf dem Bild sind vier Masken, vier Gesichtshälften zu sehen, im Fokus: das Auge. Diese sollen vier Länder mit verschiedenen charakteristischen Kulturen (Afrika, Japan, Italien, Saudi-Arabien) und die vier Himmelsrichtungen symbolisieren. Im Mittelpunkt steht ein bekanntes Symbol, das in jeder Kultur eine Bedeutung trägt. Die Schlange schließt auch den Aspekt mit ein, dass auch eine böse Kraft existiert, die auf unser Leben auch einen Einfluss ausüben kann.
Als Rahmen dient eine graue Pappe, die ich mit Silikat Farbe grundiert habe. Anschließend habe ich in den Farben rot, gelb, schwarz und Gold eine Wickeltechnik angewendet. Für mein Exponat habe ich ein dickeres Papier und wasserlösliche Acrylfarben verwendet. Die Komposition ist symmetrisch und bei der Darstellung habe ich versucht, mich an die naturgetreue Wiedergabe der Proportionen zu halten. Zu dem göttlichen Auge laufen nochmal traditionelle landestypische Ornamente zu.

Mein Bild soll folgende Fragen provozieren: Hast Du ein Auge? Hast Du ein Auge für Gutes oder Schlechtes? Hast Du Augen für die Menschen? Kannst Du deine Vorurteile in einem Augenblick löschen und nach jedem Augenblick auffrischen und einen klaren Blick auf die Welt werfen? Die Menschheit spiegelt sich in allen Augen. Die Augen haben verschiedene Farben, die von der Genetik vorgeschrieben sind. Bevor du dich für die Vorurteile entscheidest, schau in die Augen. Da ist der Mensch erkennbar.

Sarolta Hahn (30)
 

KRIEG > Welt

Der Krieg auf der Welt ist jedem ein bekanntes und ernstzunehmendes Thema! Das erste was mir einfiel, war der Krieg und seine Auswirkung auf die ganze Welt. Ich konnte mich sofort mit diesem Problem identifizieren, weil es mich selber sehr beschäftigt und ich der Meinung bin, dass über ein so schlimmes Thema viel zu wenig geredet und nachgedacht wird.

Nachdem ich mich ausführlich darüber informiert habe, war ich sehr überrascht und auch geschockt, wie schlimm es in einigen Ländern zugeht. Aktuell sind es 32 Konflikte auf unserem Planten, der am längsten andauernde Krieg, in Afghanistan, geht seit 1978, was für die Betroffenen die Hölle ist. Menschen verlieren seit ewigen Zeiten, ihre Lebensräume und müssen fliehen, was zu einer weiteren Problematik in anderen Ländern führt. Vor allem für Kinder ist es das furchtbarste auf der Welt, unter solchen Umständen aufzuwachsen.

Daher möchte ich mit meinem Werk zeigen, dass unsere Welt zusammenbricht und auseinanderfällt nur, weil Mensch und Mensch sich gegenseitig fertigmachen. Sie könnten normal und in Frieden miteinander leben und sich um wichtigere Probleme auf der Erde kümmern. Mit meinem Kunstwerk will ich sagen, dass viele Teile der Welt kaputtgehen und es keinen Zusammenhalt mehr gibt. Natürlich will ich Personen ansprechen und ihnen zeigen, wie schrecklich es um die Welt steht und dass alles wegen Krieg. Die rot markierten Stellen, zeigen aktuelle Kriegsgebiete auf der ganzen Erdkugel und es soll deutlich werden, dass es zu viele sind. Viele der Betroffenen in den verschiedenen Ländern erleiden ein Trauma, verlieren Menschen, ihr Zuhause und den Glauben, an das Gute. Das muss sich ändern! Jeder einzelne, der sich nicht dort befindet, sollte sich hinterfragen, wieso es so etwas Schlimmes gibt, wer für den Krieg verantwortlich ist und am Wichtigsten, was man dagegen tun kann und auch sollte…

Daniel Bichl (19) 

Grüne Augen

Im Jahre 1984 wurde die damals zwölfjährige Afghanin Sharbat Gula in einem pakistanischen Flüchtlingslager von dem Fotografen Mc Curry entdeckt und fotografiert. Der Blick dieses Mädchens mit den stechend grünen Augen verkörperte für Mc Curry das ganze Elend des pakistanischen Volkes: Krieg, Vertreibung, Angst. Sein Bild schaffte es auf die Titelseite von „National Geographic“ und ging von da an um die Welt. Manche meinen, es gehöre zu den meistproduzierten Gesichtern der Fotografie. Viel wichtiger aber war und ist, dass es viele Menschen animierte, sich für das Flüchtlingselend der Afghanen zu interessieren und sogar an Ort und Stelle mitzuhelfen! Seitdem ich das Foto von Sharbat Gula zum ersten Mal gesehen habe, haben mich der Ausdruck in ihren Augen und ihre Geschichte nicht mehr losgelassen. Ihre Augen spiegeln stellvertretend das Elend und die Angst so vieler wider und man wird persönlich sehr berührt, was sonst oft eher schwierig ist, wenn man nur allgemein von den Massen an Flüchtlingen oder Vertriebenen erfährt. Sharbat gibt jedem Vertriebenen stellvertretend ein Gesicht. Mein Bild, mit dem ich gleich der Fotografie versucht habe, die Angst und das Leid in den Augen von Sharbat Gula einzufangen, möchte sowohl erinnern, in welcher Not so viele Flüchtlinge und Vertriebene leben müssen, als auch auffordern, sich für eben diese einzusetzen. Zentral in meinem Bild steht das Gesicht des jungen Mädchens mit ihren eindringlichen Augen Menschen.

Auf der linken Seite von ihrem Kopf ist eine Hand erkennbar, die eine Kralle formt und nach dem Kopf von Sharbat zu greifen scheint. Von der Hand tropft Blut auf ihren Schleier. Die bedrohlich wirkende Hand und das Blut sind ein Bild für den Krieg, die Waffen und das damit verbundene Leid, das immer von Menschen ausgeht und immer unschuldige Menschen leiden und sterben lässt. Aus diesem Grund ist auch die Hand realistisch gemalt und nicht abstrahiert. Die Farbe im Hintergrund, die sich in Farbläufer aufteilt, drückt die Verzweiflung, Unruhe und Ratlosigkeit aus, die auf den Menschen während einer Flucht lastet.

Mein Bild ist voller Spannung. Einen ersten Spannungspol bilden die Augen des Mädchens, die im ersten Moment sowohl Erschrecken als auch die Frage hervorrufen, was mit dem Mädchen passiert ist. Darüber hinaus wirken die Farbläufer und Bluttropfen, allein schon durch ihre Form gegeneinander, was die Spannung im Bild noch verstärkt. Doch bei der Spannung allein soll es nicht bleiben. Aus diesem Grund habe ich die Farbgebung des Fotos auch in meinem Bild verwendet. Die Komplementärfarben grün – orangerot, die ein Gegensatzpaar sind, harmonieren durch ihre gegenseitige Ergänzung wunderbar miteinander, was eigentlich ein wunderschöner Gedanke ist, weil es übertragen bedeutet, dass auch in der größten Dunkelheit, durch die Hilfe von anderen, ein Licht entzündet werden kann. 

Clara Mendler (18) 

Umweltverschmutzung

Was sollen wir damit anfangen. Jeder von uns kann etwas dafür und jeder von uns kann etwas dagegen tun. Viele ignorieren dieses Problem, obwohl es eigentlich ein ernstzunehmendes Thema ist. Meine Wahl war die Umweltverschmutzung, da dieses Thema immer ernster für uns alle wird und wir uns jetzt am besten für den Umweltschutz einsetzen. Aber damit es funktioniert müssen alle helfen, denn einer alleine kann nichts ausrichten.
Das Thema Umweltverschmutzung ist für meine Generation sehr wichtig. Wenn jeder ein bisschen hilft und z.B. weniger Auto fährt und seinen Müll korrekt trennt, könnte es schon ein Anfang sein.

Wenn wir tanken, woher kommt das ganze Öl? Es wird in die meisten Länder importiert und oft geht genau dabei etwas schief. Wenn ein Öltanker während der Fahrt verunglückt, gelangen Unmengen an Öl ins Meer, wodurch hunderte Fische, Vögel, Robben und Delfine sterben. Und genau das soll mein Bild aussagen: Dass wir alle aktiv gegen die Umweltverschmutzung vorgehen sollten! Jeder fährt Auto und jeder kauft ohne Bedenken importierte Plastikprodukte, aber über die Folgen machen sich die Wenigsten Gedanken. Da ich in meinem Beruf sehr auf die Umwelt achten muss, möchte ich mit meinem Bild dazu anregen, mehr über den eigenen Ölverbrauch nachzudenken, wie oft man Auto fährt oder ob man nicht auch mal die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen könnte, da es unnötig, ist wegen kurzen Strecken mit dem Auto zu fahren.

Leon Franken (17) 

Behinderte Menschen zur NS-Zeit und heute

Ich komme aus Niederbayern und darf mir meinen Traum, Kirchenmalerin zu lernen, erfüllen. Das Thema meines Beitrags für diese Ausstellung begleitet mich schon mein ganzes Leben: Mein älterer Bruder. Er ist 46 Jahre alt und von Geburt an geistig behindert. Mein Bruder hat das Glück durch eine spezielle Einrichtung für geistig behinderte Menschen ein eigenständiges Leben zu führen. Es ist ihm möglich:
- normale alltägliche Aufgaben zu bewältigen
- am gesellschaftlichen Leben teil zu haben
- Ausflüge zu machen
- alleine ohne Angehörige in den Urlaub zu fahren
- Freude am Leben zu verspüren.

Mir ist das Thema sehr wichtig, da es jeden zu jeder Zeit treffen und man unverschuldet in eine solche Lage kommen kann. Unendlich glücklich und dankbar bin ich darüber, dass ich selbst zwei gesunde erwachsene Söhne haben darf und ich bin mir auch darüber bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist. Das war zur NS-Zeit ganz anders. Da wurden behinderte Menschen systematisch ermordet. Körperlich und geistig behinderte Menschen sahen die Nationalsozialisten als „unwertes Leben“ an, also Leben, das nach ihrem Verständnis eigentlich nicht leben dürfte. Mit meinem Kunstwerk möcht ich
zum Ausdruck bringen, dass sich die Welt für behinderte Menschen sehr positiv und lebenswert entwickeln kann.

Christine Kalhammer (46)






Geld regiert die Welt

Was sollen wir dWir leben in einer kapitalistisch geprägten Welt. Durch eine Dokumentation des ZDF über Entwicklungsländer ist mir aufgefallen, wie stark der Kontrast zwischen arm und reich ist. Besonders Wohlstand, Kaufverhalten und Bildungsmöglichkeiten sind Indiz für die immer größere werdende Schneise zwischen Entwicklungs- und Industriestaaten.

Dies hat mich dazu inspiriert, dieses Bild zu gestalten. Jeder Mensch ist unfreiwillig Teil des Kapitalismus. Geld spielt für fast jeden eine essentielle Rolle im Leben. Jedoch denken wir selten über die Folgen unseres Konsums nach. Einerseits möchte man möglichst günstig einkaufen. So herrscht vor allem in vergleichsweise wohlhabenden Ländern wie Deutschland wenig Armut und die Geschäfte boomen. Andererseits müssen oft sogar Minderjährige in den Entwicklungsländern Kinderarbeit verrichten, damit wir günstig einkaufen können.

Dargestellt ist eine aufgebrochene Erde, unter deren Kruste ein Zweieurostück zum Vorschein kommt. Damit will ich visualisieren, dass die Welt, wenn man nur etwas tiefer gräbt, rein durch Geld regiert wird. Wie oben beschrieben hat dies aber immer eine Schattenseite. So bricht und formt sich die Erde immer weiter, bis die Menschen nicht mehr darauf leben können.

Mit meinem Bild will ich die Betrachter dazu anregen sich ihres Privilegs bewusst zu werden, um sich Gedanken über ihr Konsumverhalten zu machen. Nicht jeder ist in der glücklichen Lage in Mitteleuropa geboren zu sein und je länger wir in Wohlstand und Überfluss leben, desto schlimmer wird die Lage in Entwicklungsländern.

Timo Rapp (17)

Du bist Ich!

Bist du frei von Vorurteilen?
Fast jeder hat schon einmal in der heutigen Gesellschaft Rassismus, Hass oder Mobbing selbst erfahren, ausgeübt oder miterlebt, weil die Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung, Musik oder Kleidung nicht in das Musterschema des Menschen passt.

Bereits im Alter von nur 11 Jahren habe ich jahrelang am eigenen Leib erfahren müssen, was Diskriminierung bedeutet. Eine Erniedrigung, aus welcher man nicht von einem auf den anderen Tag wieder herauskommt. Was diese Schikane mit den Opfern macht, ist so manchen Tätern gar nicht bewusst. Ich habe eine lange Zeit gebraucht, um zu dem zu werden, wer ich heute bin und mich so zu akzeptieren.

Eine große Hilfe hierbei war die koreanischen Pop Band BTS, welche in ihren Alben eine wichtige und simple Nachricht vertritt: „Love Yourself“. Diesbezüglich möchte ich noch ein Zitat bei einem UNICEF Auftritt der Band anfügen. „No matter who you are, where you’re from, your skin colour, gender identity: speak yourself!“ (dt.: Egal wer du bist, woher du kommst, was für eine Hautfarbe oder ein Geschlecht du hast: Sprich [für dich] selbst!)

Einen Teil davon möchte ich in meinem Bild mit vier verschiedenen Nationalitäten in einer nackten Person widerspiegeln. Es geht hierbei um das Grundprinzip, dass wir alle Menschen sind. Wenn du weit Abstand nimmst, was siehst du? Die Silhouette eines Menschen, ein Spiegelbild deinesgleichen, von mir oder eines jeden anderen.

Gerade aus dieser Grundeinstellung sollten wir alle als Gesellschaft etwas ändern, uns gegenseitig zu respektieren anstatt zu urteilen. Also lass uns doch gemeinsam bei unseren eigenen Zweifeln und Vorurteilen gegenüber anderen anfangen. Mein Anstoß soll hier heute sein: Begegne jedem Menschen mit Respekt und Interesse, um ihn so besser verstehen und akzeptieren zu können, damit wir in dieser Welt im Miteinander anstelle von Gegeneinander leben können.

Melanie Sellmeier (22)

Lebensbäume

Das aktuelle Thema des Hambacher Forstes hat wohl die meisten Menschen nicht kalt gelassen. Der Hambacher Wald, einst Bürgerwald genannt, besteht seit der letzten Eiszeit, 12000 Jahre. Ursprünglich hatte er eine Größe von 5500 Hektar, heute sind es nur noch rund ein Zehntel. Der Energieversorgungskonzern RWE rodet den Wald um an Braunkohle zu kommen. Auch in Thüngersheim bei Würzburg wird ein großer Teil des Waldes gerodet, damit die Firma Benkert an Baustoffe gelangt. Ich selbst habe an der Demonstration in Thüngersheim teilgenommen, da mich dieses Thema sehr beschäftigt.

Doch was bedeutet der Wald eigentlich für Natur, Mensch und Tier? Ziel meines Bildes soll es sein, auf diese Frage vielleicht eine Antwort zu finden. Wälder werden von uns Menschen gefällt. Doch was das auf Dauer auch für uns Menschen für Auswirkungen hat, ist vielleicht nicht allen bewusst. Bäume, vor allem die alten Bäume, produzieren Sauerstoff, welchen wir zum Überleben benötigen und verarbeiten Kohlenstoffdioxid, den wir ausatmen. Werden viele Bäume gefällt, verlieren viele Tiere ihren Lebensraum aus Flora und Fauna, sterben aus und andere Tiere finden wiederum keine Nahrung mehr.
Auf meinem Bild erkennt man einen alten Baum, der in seinen Wurzeln ein Herz trägt. Das Herz steht für das Leben von Mensch und Tier. Dass das Herz in den Wurzeln liegt, soll unterstreichen, dass wir alle von Bäumen abhängig sind und wir ohne sie nicht leben können. Die Blätter des Baumes wandeln sich von grün zu orange-braun, was zeigen soll, dass der Baum langsam abstirbt, da die Axt auf ihn einschlägt. Die Uhr steht auf kurz vor 12. Dies dient als Weckruf, endlich etwas gegen die Waldrodung zu unternehmen.

Lea Fleder (21) 

Farben der Liebe

Ich habe mir das Thema ,,Homosexualität“ ausgesucht und behandelt. Das Symbol zeigt das Männliche und das Weibliche. Die verschiedenen bunten Farben spiegeln die unterschiedlichen Persönlichkeiten in der Gesellschaft wider. Die Regenbogenflagge wird als Wappen von den Demonstranten gegen den Hass gegenüber Homosexuellen verwendet. Deshalb sind die Farben auch in meinem Bild wie in einem Regenbogen angeordnet. Er steht für die Hoffnung. Die weißen Vögel, welche in jede Richtung frei fliegen können, stehen als Metapher der Freiheit da. Die Freiheit, selber zu entscheiden wen man liebt und welche Richtung man im Leben einschlagen möchte.

Leider ist die Frage ob man homosexuell ist, heterosexuell oder bisexuell noch immer ein wichtiges und persönliches Thema in unserer Gesellschaft. Wenn eine Frau nicht einen Mann liebt und ein Mann nicht eine Frau, gilt es sofort als komisch und anders. Man gehört nicht der Norm der Gesellschaft an. Manche Leute sehen es als eine Krankheit, welche behoben werden muss. Ausgrenzung, Mobbing und das Gefühl anders zu sein wie alle anderen, gehört zu dem Leben eines Homosexuellen fast schon dazu. Ängste und Vorurteile anderer Menschen erschweren es noch zusätzlich.

Mein Bild soll zum Nachdenken bewegen. Wollen Sie den Hass der Dunkelheit im Hintergrund wählen oder wählen Sie die verschiedenen Farben der Welt und die Freiheit der Liebe?

Sarah-Marie Sandfort (18)